Wenn Batterien von Elektroautos ausgetauscht werden müssen, sind sie noch lange nicht ausgepowert und lassen sich als Speicher nutzen. Die Reichweite von Elektroautos verringert sich mit Anzahl der Ladezyklen. Hat der Speicher nur noch 70 bis 80 Prozent seiner Kapazität, beeinträchtigt das den Nutzwert und er wird ausgetauscht. Das kann man als Entsorgungsproblem oder als Recyclingchance begreifen. Eaton und Nissan machen aus der Not eine Tugend. Ausrangierte Akkus aus Elektroautos können als Energiespeichersysteme für Privathaushalte und gewerbliche Gebäude ein zweites Betätigungsfeld finden.
Lithium-Ionen-Batterien verlieren nach einigen Tausend Ladezyklen und mit zunehmendem Alter einen Teil ihrer Leistungsfähigkeit. Im Fahrzeugeinsatz führt dies zu einer längeren Ladezeit und mindert die Reichweite. Das reduziert die Alltagstauglichkeit von Elektroautos spürbar und belastet die Akzeptanz für die lokal emissionsfreie Mobilität. Außerdem sinkt der Wiederverkaufswert der E-Autos, weshalb Batterien häufig schon nach acht Jahren ausgetauscht werden. Diese Akkus mögen zwar für die Anforderungen des Straßenverkehrs nicht mehr geeignet sein, sie verfügen aber noch über ausreichende Kapazitäten, um einem anderen Verwendungszweck zu dienen.
Für den Einsatz als Energiespeicher beispielsweise reicht ihre Kapazität noch vollkommen aus. Hier sind die Einsatzgebiete vielfältig. So schlossen Nissan und Eaton 2015 eine Kooperation, um die Akkus aus Elektrofahrzeugen für ein „Second Life“ nutzbar zu machen. Ausgediente Batterien aus dem Nissan Leaf werden daher inzwischen als Energiespeicher für Häuser verwendet. So können sie auch Probleme auffangen, die ansonsten bei der Gewinnung von „grüner“ Energie auftreten...