Wasserstoff ist eine vielversprechende Alternative zu kohlenwasserstoffbasierten Treibstoffen. Jedoch stellt die Speicherung und der Transport des Gases mit den heute gängigen Methoden eine Herausforderung dar. Das Start-up Hydrogenious hat eine alternative Speicherung von Wasserstoff in einer Flüssigkeit entwickelt.
Das Unternehmen will die Technologie global für den Wasserstofftransport etablieren, erläutert Geschäftsführer Daniel Teichmann im Interview mit ener|gate-Redakteur Karsten Wiedemann. Die Skalierung, mögliche Einsatzbereiche und Energiebilanzen der Technologie waren Thema des Gesprächs.
e|m|w.trends: Mit der LOHC-Technologie speichern Sie Wasserstoff in einer Trägerflüssigkeit. Was ist der zentrale Vorteil im Vergleich zur Druckspeicherung?
Daniel Teichmann: Wasserstoff hat als Gas eine sehr geringe Dichte. Für den Transport muss er daher auf 300 bis 500 bar verdichtet werden. Dies ist aufwändig und macht eine spezielle Infrastruktur notwendig. Außerdem geht die Handhabung von molekularem Wasserstoff immer mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen einher, was den Aufwand und die Kosten weiter erhöht. Daher haben wir mit der LOHC (Liquid Organic Hydrogen Carrier)-Technologie eine chemische Methode zur Speicherung von Wasserstoff entwickelt. Dabei werden die Wasserstoffmoleküle an eine nicht toxische und nur schwer entflammbare Trägerflüssigkeit gebunden - an den Trägerstoff Dibenzyltoluol. Die Dehydrierung des LOHC, also die Freisetzung des Wasserstoffs erfolgt ebenfalls in einer chemischen Reaktion…
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