Vieles spricht aktuell für die Blockchain-Technologie als neues Computing Paradigma. Sie könnte nach Mainframes in den 60ern, PCs in den späten 70ern, dem Internet in den frühen 90ern und Smartphones seit dem Jahr 2000 eine weitere, neue Klasse an Anwendungen nach sich ziehen.
Im Kern ermöglichen Blockchains den direkten Austausch und die Bezahlung von Gütern und Diensten zwischen Unbekannten. Dabei können traditionelle Handelsvermittler überflüssig werden. In der Energiewirtschaft werden heute zahlreiche Blockchain-Anwendungen im Handel in Form von Piloten erprobt. Motivation der Versorger ist nicht zuletzt nach neuen wertschöpfenden Rollen zu suchen.
Im B2B-Handel finden sich blockchainbasierte OTC-Plattformen für Strom und Gas sowie Plattform-Konzepte für Power
Purchase Agreements (PPAs). Erstere werden bereits operativ erprobt. Auch im B2C-Bereich sind blockchain-basierte Plattformen im Einsatz. Ziel ist, Kleinerzeugern direkten Zugang zum Stromgroßhandel oder zu einem regionalen Marktplatz zu ermöglichen. Während im ersten Fall Preisvorteile, flexible Risikoübernahme und Erlösoptimierung für Endkunden im Vordergrund stehen, versprechen regionale Marktplätze vor allem eine Produktdifferenzierung für Strom, Gas und Wärme. Versorger erproben in beiden
Fällen neue Vermittlerrollen als Plattformbzw. Marktbetreiber...