Gasnetzbetreiber erstellen täglich auf Basis der Prognosetemperatur von Wetterdienstleistern und synthetischer Standardlastprofile eine Verbrauchsprognose für den Folgetag. Diese Prognosen weichen aber häufig stark vom tatsächlichen Verbrauch ab. Der BDEW hat gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) untersucht, ob es Zusammenhänge zwischen weiteren meteorologischen Einflussgrößen und dem Verbrauchsverhalten gibt. Nachdem die Zwischenbilanz dieser Untersuchungen zur Optimierung der bisherigen Prognosetemperatur positiv ausgefallen ist, hat sich die Netze BW GmbH dazu entschlossen, die Gasprognosetemperatur ab dem 1.7.2017 für die Allokationsmengenermittlung einzusetzen.
Im Rahmen des Gasprognosetemperaturprojekts des BDEW und des deutschen Wetterdienstes (DWD) erhielten verschiedene Netzbetreiber im täglichen Versand „ihre“ Gasprognosetemperatur (GPT) vom DWD zugesandt. Diese „BetaVersion“ genannte Gasprognosetemperatur sollte den Nachweis liefern, dass die Gasprognosetemperatur nicht nur in der Rückwärtsbetrachtung, sondern auch in der täglichen Routine gute Ergebnisse liefert. Allerdings wurde die Gasprognosetemperatur beim DWD auf einem Testsystem berechnet. Die Ausfallwahrscheinlichkeit war deshalb groß. Dies wurde hingenommen, da die Verwendung der Gasprognosetemperatur erst im Leitfaden zur „Abwicklung von Standardlastprofilen Gas“ beschrieben werden sollte. Erst anschließend sollte sie seitens des DWDs in einem ausfallsicheren System errechnet und an die Netzbetreiber, die sie anwenden, versendet werden.
Umstieg auf Gasprognosetemperatur
Die Netze BW GmbH verwendet seit Beginn der Liberalisierung des Gasmarktes die gleiche Temperaturmessstation Stuttgart /Flughafen Echterdingen und hat sich mit ihren Daten an dem Gasprognosetemperaturprojekt beteiligt.