Im Sommer startete mit „SMARTinfeld“ ein zukunftsweisendes Digitalisierungsprojekt im Bereich Smart City auf Basis eines LoRaWAN-Netzes. Als ersten Schritt rüstete die Gemeinde Schimberg in Thüringen die Straßenbeleuchtung des Ortsteiles Martinfeld auf LED-Leuchten mit LoRaWAN-Steuerung um. So spart die Gemeinde langfristig Geld und Emissionen ein und erhöht gleichzeitig Sicherheit und Komfort. „SMARTinfeld“ findet bereits überregional Beachtung bei Versorgungsunternehmen.
Wenn heute vom Internet-ofThings die Rede ist, dann in der Regel im Zusammenhang mit Szenarien wie Industrie 4.0 oder Smart Home – Anwendungen, die große Datenmengen bewegen und dafür viel Energie und eine hohe Bandbreite benötigen. In der smarten Stadt jedoch haben viele der für die Daten zuständigen Sensoren nur ein beschränktes Einsatzgebiet. Das liegt zum einen daran, dass die zu übertragenden Messdaten, die man benötigt, um beispielsweise den Füllstand eines Mülleimers, die Belegung eines Parkplatzes, die Temperatur oder den Stand eines Wasserzählers zu erfassen, nur wenige Bytes groß sind. Hinzu kommt, dass die meisten dieser Werte nicht kontinuierlich erfasst werden müssen. Oft reicht eine Übermittlung pro Stunde, manchmal sogar eine am Tag. Für diese schlanken Datenpakete ist eine energieintensive Infrastruktur mit hoher Bandbreite nicht nötig. Sensoren, die mit weniger Bandbreite und weniger Prozessorkapazität ausgestattet sind, ermöglichen Batterielaufzeiten von mehreren Jahren. Als technische Grundlage eignet sich für solche Anwendungen ein Long Range Wide Area Network, kurz LoRaWAN-Netz. Ein solches Netz kann Mess- und Sensordaten mit sehr wenig Energie über sehr große Distanzen übertragen und ist damit die ideale Lösung für Smart Cities.
Höchste Dichte an IoTAnwendungs fällen auf LoRaWANBasis geplant
In einigen Metropolen laufen heute Pilotprojekte auf LoRaWAN-Basis. Vereinzelt werden dort bereits flächendeckende LoRaWAN-Netze aufgebaut. Unter dem Projektnamen „SMARTinfeld“ hat es sich die Alpha-Omega Technology gemeinsam mit ihrem Partner Zenner IT Solutions, der Gemeinde Schimberg und weiteren Unternehmen zum Ziel gesetzt, eine möglichst große Zahl an Anwendungsfällen in einem produktiven Betrieb zu realisieren. Unter der Projektleitung der Alpha-Omega Technology, die auch die Infrastruktur stellt, streben die Projektpartner an, den Schimberger Ortsteil Martinfeld zu dem Ort mit der höchsten Dichte an IoT-Anwendungsfällen auf LoRaWAN-Basis in Deutschland zu machen. In Martinfeld leben etwa 600 Einwohner und es gibt 98 Straßenlaternen, die sich auf etwa 3,5 Straßenkilometer verteilen. Die Straßenbeleuchtung im Ort war in der Vergangenheit immer wieder eine Quelle von Ärger. Eine defekte Leuchte wurde erst dann bemerkt und repariert, wenn ein Bürger dies zufällig sah und die Gemeindeverwaltung informierte. Und die Beleuchtung der Straßen war teuer: Obwohl nachts 90 Prozent der Straßenlampen stundenweise ausgeschaltet wurden, um Energie zu sparen, beliefen sich die Stromkosten auf 6.600 Euro jährlich...