Die Akteure der Energiebranche laufen geradewegs in ein zunehmend kompetitiveres Umfeld. Der Kampf um den Strom- und Gas-Vertrieb nimmt weiter zu, lässt die Margen schrumpfen und zwingt Energieversorger über Non-Commodity-Produkte und -Dienstleistungen nachzudenken.
Und auf einmal befindet man sich in einem nicht regulierten Umfeld mit freiem Wettbewerb. Eine Strategie muss her.
Agil, Design Thinking, Business Model Canvas, Lean Startup, Customer Journey – all das sind Methoden und Ansätze, die das unerlässliche Handwerkszeug für eine erfolgreiche Zukunft zu sein scheinen. Startups werden als die neuen Vorbilder gesehen und gerne würde man genauso funktionieren. Zumindest, wenn es um Produkt- und Geschäftsmodellentwicklung geht. Bislang jedoch kommen die Vorzeige-Ideen von anderen. Thermondo zum Beispiel hat es als erstes geschafft, den Heizungsverkauf digital abzubilden und daraus ein deutschlandweit agierendes Unternehmen inklusiv eigener Handwerker aufzubauen. Die Idee hätte auch von einem Energieversorger kommen können. Ähnliches Beispiel ist die Firma Zolar, die anstatt Heizungen, Solaranlagen in einem Online-Modell verkauft. Auch die Idee traut man Energieversorgern zu. Vielleicht sind diese beispielhaft skizzierten Ideen sogar bei Energieversorgern aufgekommen, wurden aber nie umgesetzt.
Wo hapert es im „Innovationsprozess“?
Im Juni dieses Jahres wurde eine Umfrage von energate durchgeführt, die die Beantwortung der Fragestellung „Wie läuft’s in ihrem Innovationsmanagement?“ zum Ziel hatte. Die Umfrage richtete sich über den energate messenger an alle Leser aus der Energiewirtschaft und lief 14 Tage. Mehr als 70 % der Teilnehmer informieren sich regelmäßig über die neuesten Trends und Innovationen in der Energiebranche. Insbesondere um die eigenen Ideen für Non-Commodity-Produkte und -Dienstleitungen anzukurbeln. Denn knapp 2/3 der Unternehmen haben sich als Ziel gesetzt, eben diese Produkte mit ihrem Innovationsmanagement zu entwickeln. Auch Gespräche mit den Verantwortlichen der Unternehmen zeigen, dass „Ideenfindung“ nicht das Problem ist, denn innovative Einfälle seien genug vorhanden. Zusätzlich zu den eigenen Ideenschmieden, die in den einzelnen Häusern mal Kreativ, Denk- oder Zukunftswerkstatt heißen, suchen mehr als 75 % der Teilnehmer Communities und Gleichgesinnte auf, um Ideen zu bewerten, zu entwickeln und voranzutreiben. Doch, warum resultieren so wenige der vielen Ideen in tatsächliche Bemühungen?…
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