Die Alliander AG ist Innovationsführer auf vielen Gebieten der Energieinfrastruktur. Die deutsche Tochter des größten niederländischen Energienetzbetreibers setzt die Erfahrungen des Mutterkonzerns im Bereich Smart City in Deutschland um, wie zum Beispiel im nordrhein-westfälischen Heinsberg.
emw.trends: Herr Zeeb, Sie sind seit den frühen 90ern in der Energiewirtschaft tätig, erst bei EnBW, dann bei der MVV, jetzt bei Alliander.
Wie haben Sie den Wandel im Energiemarkt erlebt?
Zeeb: Ich stieg 1991 bei der EnBW-Vorgängergesellschaft Energieversorgung Schwaben AG ein, damals war die Welt noch überschaubar und sortiert. Dann kam die Fusion mit den Badenwerken. Schon da war klar, dass Größe zählt, dass Politik eine wichtige Rolle spielt und dass man die Bürgerschaft mitnehmen muss. Alles Dinge, die auch heute entscheidend sind. Ich war über die Zeit in Führungspositionen in allen traditionellen Wertschöpfungsstufen tätig. Zur MVV kam ich nach dem Börsengang, da wurde viel Wert auf Beteiligungen und Netzwerke gelegt. Auch das ist ein Thema, das die Energiewirtschaft heute noch sehr beschäftigt. Man nimmt aus der Vergangenheit also immer auch Erfahrungen für die Gegenwart mit.
emw.trends: Von der MVV führte Sie Ihr Weg zu IBM. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?
Zeeb: Das war damals quasi schon der Sprung in die neue Welt. Man sah wie weit andere Industrien bei Themen wie Shared Services, Software und Plattformen sind. Meine Aufgabe war es, die Energiewirtschaft gemeinsam mit meinem Team davon zu überzeugen, sich kundenorientiert aufzustellen, Analytiksysteme einzusetzen und sich ein Stück weit von den klassischen Wertschöpfungsstufen zu lösen. Ich gewann damals Einblicke in Vorzeigeprojekte wie die Nullemissionsstadt Masdar City in Abu Dhabi oder die Einführung der Maut-Gebühr in Stockholm, wo mit Software und intelligenter Steuerung der Verkehr in effiziente Bahnen gelenkt wurde…
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