Derzeit ist der Marktanteil alternativer Kraftstoffe in der Logistikbranche in Deutschland noch gering. Allerdings steigt die Nachfrage aufgrund strengerer europäischer CO2-Ziele und möglicherweise anstehender Fahrverbote kontinuierlich an.
Um einen Durchbruch beim Einsatz alternativer Kraftstoffe für LKW zu erreichen, sind jedoch attraktive Finanzierungs- und Betriebsmodelle notwendig, wie eine Umfrage der FourManagement GmbH zeigt.Die Unternehmen der Logistikbranche in Deutschland setzen LKW für städtische, regionale und EU-weite Transportwege in Kombination mit dem Güterzugverkehr ein. Im Jahr 2017 kamen dafür in Deutschland rund 740.000 LKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen zum Einsatz. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts wurden im Jahr 2017 rund 42.500 neue LKW mit einer solchen Tonnage zugelassen, davon 25.000 mit mehr als zwölf Tonnen. Rund 96 Prozent der gesamten LKW-Flotte (707.500) werden mit Diesel betrieben. Lediglich bei rund 32.500 LKW kommen alternative Antriebssysteme zum Einsatz (15.600 mit Erdgas, 12.350 mit LNG und 4.550 mit Strom).
Mit der aktuellen Fokussierung auf konventionelle Dieselsysteme steht die gesamte Logistikbranche jedoch vor großen Herausforderungen: Zum einen sinken die Margen durch erhöhten Wettbewerbsdruck und strengere Mindestanforderungen an NOx, CO2 und Lärmemissionen. Zum anderen verhängen Großstädte Fahrverbote für Dieselfahrzeuge unterhalb der Euro-6-Norm aufgrund der Überschreitung kritischer Schadstoffwerte. Frankfurt am Main, Stuttgart und Hamburg waren die ersten deutschen Städte, die solche Regelungen eingeführt haben. Weitere Gerichtsentscheidungen gab es für Berlin, Bonn, Essen, Köln, Gelsenkirchen und Mainz. Essen kann sogar noch zum Präzedenzfall werden, da ein Teil der Autobahn A40, die mitten durch die Stadt führt, als Verbotszone aufgenommen wurde.
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