Für Stadtwerke bestehen im Bereich Glasfaser und Telekommunikation Spielräume, sich auch jenseits der klassischen Daseinsvorsorge in den Bereichen Strom, Gas und Wasser aufzustellen, und zwar als Telekommunikationsunternehmen. Möglich ist dies etwa als Infrastrukturgesellschaft, Glasfasernetzbetreiber oder Diensteanbieter.
Je nach Geschäftsmodell sind dabei unterschiedliche Anforderungen zu beachten. Diese haben sich durch die am 1. Dezember in Kraft getretene Novelle des Telekommunikationsgesetzes nochmals geändert.
Der Datenverkehr in Deutschland nimmt zu. Dies spiegelt sich in der Nachfrage von Verbrauchern und Unternehmen nach breitbandigen Anschlüssen wider. Nach dem Jahresbericht 2020 der Bundesnetzagentur (BNetzA) lag die vermarktete Bandbreite bei einer Million Anschlüsse Ende 2020 bei 1 Gbit/s und mehr. 2019 waren es nur 0,2 Mio gewesen. Ohne Ausbau zukunftsfähiger Netzinfrastruktur kann die steigende Nachfrage in Zukunft nicht bedient werden. Trotzdem hinkt es hier nach wie vor. Alternative Netzbetreiber, wie zum Beispiel Stadtwerke, gehen beim Ausbau voran und haben 2020 mehr als doppelt so viele Haushalte an Glasfasernetze angeschlossen als die Telekom (vgl. Breko Martktanalyse21). Will ein Stadtwerk sich im Bereich Glasfaser und Telekommunikation positionieren, ist beim reinen Infrastruktur-Ausbau allerdings noch lange nicht Schluss. Es kann vielmehr im Telekommunikationssektor neue profitable Geschäftsfelder erschließen.
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