Rechenzentren bilden das Rückgrat unserer modernen Kommunikationsinfrastruktur. Dementsprechend hoch ist der Energieverbrauch, der mit ihrem Betrieb einhergeht. Dabei gibt es ein Problem: Die Rechner wandeln einen großen Anteil des benötigten Stroms in Wärme um.
Allein in Deutschland sind das laut dem IT-Verband Bitkom circa 14 Mrd. kWh pro Jahr - die bislang kaum wiederverwertet werden. Dennoch lässt sich ein signifikanter Teil der entstehenden Abwärme rückgewinnen. Das Dresdener Jungunternehmen Cloud & Heat ist hier einer der Vorreiter. Energate-Redakteur Daniel Zugehör sprach mit Gründer und CTO Jens Struckmeier über die verschiedenen software- und hardwareseitigen Optimierungsmöglichkeiten.
e|m|w.trends: Herr Struckmeier, umreißen Sie bitte kurz das Geschäftsmodell, das Cloud & Heat betreibt.
Struckmeier: Wir bauen hocheffiziente und energieoptimierte IT-Infrastruktur und bieten Rechenleistung in der Cloud an. Dabei adressieren wir die zwei wesentlichen Aspekte Software und Hardware. So lässt sich beispielsweise Strom sparen, indem Rechenleistung in ein anderes Zentrum, das zu dem Zeitpunkt weniger ausgelastet ist, verschoben wird. Wir setzen übrigens seit Firmengründung vor neun Jahren ausnahmslos auf zertifizierten Ökostrom.
Hardwareseitig haben wir eine neue Kühlmethode entwickelt: Das Liquid Cooling mit Wasser, dem wir noch einige Additive wie Biozide beimischen, damit dort nichts wächst. Das bewegen wir in einem geschlossenen Kreislauf direkt am Server. Dabei erhitzt sich das Wasser je nach Anwendungsfall auf 50 bis 60 Grad. Dieses Warmwasser nutzen wir dann beispielsweise, um das Gebäude zu beheizen, in dem sich das Rechenzentrum befindet.
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