Wie sieht die Arbeit der Zukunft aus? Und was bedeutet das für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, aber auch für die Gesellschaft? Emw-Trends-Redakteurin Stefanie Dierks sprach darüber mit dem Arbeitssoziologen Dr. Nick Kratzer vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung.
e|m|w.trends: Was verstehen Sie unter New Work?
Kratzer: Das ist erst einmal ein Sammelbegriff, der so Themen wie die Entgrenzung von Zeit und Raum, Agilität und Flexibilität, Teamarbeit, Sinnhaftigkeit und Selbstverwirklichung, Selbstorganisation, flache Hierarchien vereint.
In meinen Augen ist New Work vor allem eine Rationalisierungsstrategie, der Versuch von Unternehmen, die Potenziale wie Kreativität und Selbstorganisation ihrer Mitarbeiter voll auszuschöpfen – und zwar in einem Maße, der in herkömmlichen Strukturen nicht möglich war.
e|m|w.trends: Funktioniert das?
Kratzer: Ja, erst einmal schon. Und es bietet auch für beide Seiten – Arbeitgeber wie Arbeitnehmer – große Vorteile. Es ist aber auch eine Welt mit extremen Druck, der durch den Anspruch auf Selbstorganisation und Selbstoptimierung entsteht. Das wirft die Frage auf, wie nachhaltig solche Modelle sein können. Incubatoren bieten aber beispielsweise große Möglichkeiten für Veränderungen.
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