Nicht nur die Energieinfrastruktur, sondern auch die Versorger müssen sich im Rahmen der Energiewende verändern. Manfred Ackermann, Geschäftsführer der Emscher Lippe Energie (ELE), gibt im Interview mit e|m|w-Redakteurin Mareike Teuffer einen Einblick in den laufenden Transformationsprozess seines Unternehmens.
Dabei geht es auch um neue Wege der Finanzierung für Stadtwerke und das entsprechende Know-how.
e|m|w:
Die ELE hat sich vor rund zwei Jahren einen neuen Strategiekurs gegeben. Was verbirgt sich dahinter?
Ackermann:
Die Strategie baut auf drei Säulen: Das bestehende Geschäft profitabel weiterentwickeln, neue Geschäftsfelder aufbauen und der Fokussierung auf interne Prozesse und Mitarbeitende. Der letzte Punkt klingt zwar wie der kleinste, ist aber in Wahrheit der knackigste. Denn dazu gehören Themen wie Arbeitgeberattraktivität, strategische Nachfolgeplanung, Unternehmenskultur und Führungsleitlinien. Wir haben dabei schnell gemerkt, dass wir das mit der bestehenden Personalmannschaft nicht umgesetzt kriegen, eben weil das Spektrum so umfassend ist. Deswegen haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und das Projekt NOVA etabliert, an dem sich alle ELEMitarbeitenden, egal, ob Personal- oder Fachabteilung, Führungskraft oder nicht, beteiligen konnten. Es ist ein Projekt zur internen Transformation, mit dem wir aber die Grundlagen für die externe Transformation, also die Energiewende, legen.
e|m|w:
Wie weit sind Sie denn mit der internen Transformation bislang gekommen?
Ackermann:
Wir sind ja zum Glück nicht bei null gestartet. Viele Dinge gab es schon, etwa im Bereich Unternehmenskultur, aber wir hatten
sie nie explizit besprochen oder niedergeschrieben. Ich glaube, es ist aber auch gar nicht wichtig, zu einem bestimmten Stichtag
alles fertig zu haben, sondern es geht um das Signal an die Belegschaft, aber auch nach außen, dass wir uns mit diesen weichen Faktoren beschäftigen und uns weiterentwickeln wollen.[…]
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