Der Netzbetrieb wird immer komplexer, nicht nur durch die Energiewende. Gerade für kleine, kommunale Netzbetreiber ist das herausfordernd. Welche Lösungswege es gibt, darüber sprach e|m|w-Redakteur Rouben Bathke mit Dr. Henning Schuster und Dr.
Christian Kraemer von E-Bridge sowie Jan Hoppenstedt, dem Geschäftsführer der Stadtwerke Fürstenfeldbruck.
e|m|w:
Die Energiewende hat zu einer neuen Komplexität im Netzbetrieb geführt, die durch viele gesetzliche und regulatorische
Veränderungen verschärft wird. Ist diese Komplexität durch die häufig kommunal geprägten Verteilnetzbetreiber noch zu meistern?
Hoppenstedt:
Was uns vor allem vor Herausforderungen stellt, ist die Geschwindigkeit, mit der sich der regulatorische Rahmen verändert
und neue Anforderungen auf uns zukommen. Für die Einführung vieler neuer Marktregeln oder veränderter Anforderungen
sind teilweise knappe Zeitfristen gesetzt, denken wir beispielsweise an die Steuerung von Verbrauchern nach §14a EnWG. Es geht bei solchen Prozessen nicht allein um die Installation neuer Hardware, sondern auch um die gesamte IT-technische und kaufmännische Umsetzung. Diese Komplexität wird gerne unterschätzt. Das geht nicht auf Knopfdruck. Wir haben bei der Energiepreisbremse erlebt, wie sehr kurzfristige Änderungen im Abrechnungsprozess die gesamte Branche an den Rand der Belastungsgrenze führen können. […]
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