Die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs ist ein wichtiger Faktor, um die Klimaziele im Mobilitätssektor zu erreichen. Den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern ist naheliegend, bietet aber zu wenig Verlagerungspotenzial.
Eine mögliche Lösung für dieses Problem sind Oberleitungs-Hybrid-Lkw, die zurzeit in drei Pilotprojekten auf Autobahnen und Bundesstraßen im Praxisbetrieb getestet werden. Ihr hoher Wirkungsgrad spricht für Oberleitungs-Hybrid-Lkw, dennoch gibt es einige Herausforderungen, die vor einem regulären Einsatz bewältigt werden müssen.
Nach dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung sollen die CO2-Emissionen des Verkehrssektors bis zum Jahr 2030 um 40 bis 42 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken, auf 95-98 Mio. t CO2/a. Bis 2050 ist angesichts der Ziele von Paris eine praktisch vollständige Reduktion der CO2- Emissionen des Verkehrs notwendig. Der derzeitige Trend deutet jedoch in eine andere Richtung: In den letzten Jahren sind die CO2-Emissionen des Verkehrs durch Zunahme der Fahrleistungen wieder angestiegen und lagen im Jahr 2017 bei mehr als 170 Mio. t CO2/a. Davon werden circa 40 Mio. t CO2/a von schweren Nutzfahrzeugen (Lkw >3,5 t zulässiges Gesamtgewicht) verursacht – mit steigender Tendenz. Besonders ins Gewicht fallen dabei Fahrzeuge des schweren Straßengüterverkehrs (Gewichtsklasse (GK) 5 und Sattelzugmaschinen (SZM)). Trotz geringer Anteile am Bestand haben sie bei der Gesamtfahrleistung und insbesondere den CO2-Gesamtemissionen einen hohen Anteil.
Der Lkw-Verkehr stellt heute einen Anteil von 73 Prozent an der Transportleistung im deutschen Güterverkehr dar und ein weiterer Anstieg des LKW-Verkehrs um 28 Prozent bis 2030 wird prognostiziert. Ohne eine Verbesserung der Auslastung und Effizienzsteigerung der Fahrzeuge würden die CO2-Emissionen des Straßengüterverkehrs demnach bis zum Jahr 2030 um weitere circa 10 Mio. t ansteigen.
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