Vom Fenster aus sieht man das Bergbaumuseum und zwei Heizkraftwerke. Ich bin verabredet mit Dietmar Spohn. Aufgewachsen in Herne ist der Geschäftsführer der Bochumer Stadtwerke ein echtes Kind des Ruhrgebiets. Und hängt als solches auch noch an der Kohle, auch wenn ihm klar ist, dass mit deren Verstromung früher oder später Schluss sein wird.
So sieht er den Bau des Trianel-Steinkohlekraftwerks Lünen im Nachhinein zwar als Fehler, betont aber gleichzeitig die besondere Leistung der Stadtwerke bei diesem Projekt.
e|m|w: Die Stadtwerke Bochum bieten mit der Solarstromflat und dem am Marktpreis orientierten Produkt „Echt fair“ innovative Produkte an. Wie nehmen die Kunden diese Tarife an?
Dietmar Spohn: Die beiden Tarife sind noch zu kurz auf dem Markt, als dass ich schon ein Fazit ziehen könnte. Durch unser bundesweites Produkt Stadtwerke Bochum gut & fix hatten wir aber im letzten Jahre einen Zuwachs von 12.000 Kunden. Damit sind Kundenverluste in Bochum mehr als ausgeglichen. Von den Kundenzahlen her passt es also. Jetzt hoffen wir, dass wir aus den neuen Kunden viele „Stammkunden“ machen können. In Bochum beliefern wir immer noch mehr als 80 Prozent der Haushaltskunden, im industriellen Bereich schwankt das von Jahr zu Jahr. Aktuell beliefern wir etwa 70 Prozent der Bochumer Betriebe.
e|m|w: Wie schätzen Sie den Großkundenvertrieb ein?
Dietmar Spohn: Was wir im Moment auf dem Markt sehen, sind Kampfpreise, die wir zum großen Teil nicht nachvollziehen können. Wie EnBW den Großkundenvertrieb einzustellen, ist für uns aber kein Thema….
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