Die Energiekrise hat bereits deutliche Spuren in den Beschaffungsstrategien der Stadtwerke hinterlassen. In einigen Häusern gibt es aber auch durchaus noch strukturelle Schwächen in den Prozessen. Welche das sind und wie Versorger damit umgehen können, darüber sprach e|m|w-Redakteurin Mareike Teuffer mit Andreas Schwenzer, Partner bei der Beratungsgesellschaft Advyce & Company.
e|m|w: Herr Schwenzer, die Energiekrise hatte die Beschaffung von Strom und Gas ordentlich durcheinandergewirbelt.
Ist mittlerweile wieder ein Normalzustand eingekehrt?
Schwenzer: Ja, die Preise sind gesunken, von Normalzustand würde ich aber nicht sprechen. Wir sehen zwar gerade ein Marktpreisniveau, das von dem vor der Krise nicht so weit entfernt ist. Für viele Bestandsportfolios sehen die etablierten Strategien eine Beschaffung in Tranchen über ein bis drei Jahre vor. Selbst bei einem Durchschnittspreis über zwei Jahre sind die kompletten Spitzen der Hochphase während der Energiepreiskrise noch mit drin. Das heißt, dass für beschaffte Bestandsportfolien die Preise extrem hoch sind und es eine große Differenz zu dem aktuellen Marktniveau gibt. Das ist für viele Bestandsportfolios mindestens noch für das Jahr 2024 ein großes Problem und auch 2025 wird sicherlich kein Selbstläufer. […]
#