Für eine robuste Aufstellung der Energiebeschaffung sind gleich mehrere wichtige Fragen zu beantworten. Nach dem kurzfristigen Gegensteuern in der Krise muss die eigene Risikoneigung mittelfristig klar festgelegt werden. Wie viel Spotmarkt-Anteile sind erwünscht, wie viel Spielraum hat der Beschaffer und welche Grünstromkonzepte sind die richtigen? Die „Make-or-Buy“-Fragestellung sollten Unternehmen individuell und inkrementell treffen.
Im Verlauf der Jahre 2021/22 haben sich die Rahmenbedingungen der europäischen Commodity-Märkte grundlegend gewandelt.
Die Zeit von der Corona-Pandemie bis zur Energiekrise war geprägt von bisher unerreichten Höhen des Strompreisniveaus und der Preisvolatilität. Diese außergewöhnlichen Marktpreisentwicklungen haben auch in den Portfolien der Energieversorger zu erheblichen Verwerfungen geführt. Zuvor marktübliche Risikopositionen skalierten mit dem Preisniveau und mündeten je nach Position in Rekordverlusten oder aber auch Rekordgewinnen. Oft war es nicht einer gezielten Steuerung geschuldet, ob man dabei “auf der richtigen Seite” des Marktes stand. Rückblickend wird aber auf jeden Fall deutlich, welchen Stellenwert klare Leitlinien für eine robuste Aufstellung im Handel haben. […]
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