Im Energiehandel sind vollautomatisierte Lösungen auf Basis von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz seit Längerem auf dem Vormarsch. Der Dienstleister Unigy nutzt solche Tools und unterstützt Energieversorger in der Beschaffung.
e|m|w-Redakteur Rouben Bathke sprach mit den Gründern und Geschäftsführern Hind Seiferth und Matthias Lohse über aktuelle Herausforderungen im Geschäftsfeld Beschaffung und die Potenziale von Algo Trading.
e|m|w: Frau Seiferth, Herr Lohse, die Beschaffung ist mit der Energiekrise vermehrt in den Fokus der Energieversorger gerückt. Mit welchen Herausforderungen sehen sich Versorger derzeit in dem Bereich konfrontiert?
Seiferth: Die Energiebeschaffung befindet sich inmitten eines Transformationsprozesses. Die Beschaffungsabteilungen sind nach wie vor aufgrund des hohen Wettbewerbs mit einem hohen Preisdruck konfrontiert, nun steigen auch die Anforderungen der Kunden in Sachen Nachhaltigkeit. Die Energieportfolien sollen grüner werden. Zugleich agieren viele Kunden preissensitiv. Die hohe Wechselbereitschaft birgt Unsicherheiten für die Beschaffung. Das alles spielt sich in einem dynamischen Marktumfeld ab, in dem sich Energieversorger vielen regulatorischen und technischen Veränderungen ausgesetzt sehen. Beschaffung und Vertrieb rücken näher zusammen, die Rollen verändern sich, herkömmliche Beschaffungsstrategien funktionieren nicht mehr. Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt: Viele Versorger verfügen über ein Eigenportfolio kleinerer Erzeugungsanlagen, mit dem sie Teile der Energiemengen selbst produzieren. Auch diese Mengen gilt es, in das eigene Portfolio zu integrieren. All diese Aspekte muss ein Beschaffer in der täglichen Arbeit berücksichtigen. […]
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