Die EEX ist die größte europäische Strombörse. Nach dem Expansionskurs im vergangenen Jahr geht es dem Vorstandsvorsitzenden der EEX, Peter Reitz, jetzt darum, die neuen Gesellschaften in die Gruppe zu integrieren. Im Interview mit e|m|w führte er aus, welche Innovationen und neuen Produkte das Unternehmen derzeit im Blick hat.
Zudem erklärte er, wie die EEX auf den Trend zum immer kurzfristigeren Handel reagiert.
e|m|w: Die EEX ist mittlerweile ein großer Konzern mit vielen Tochtergesellschaften. Wie arbeiten Sie in der Gruppe zusammen?
Peter Reitz: Wir haben regelmäßige Treffen unserer Führungskräfte aus den verschiedenen Bereichen, wo wir miteinander arbeiten und Entscheidungen, die alle betreffen, auch gemeinsam fällen. Ansonsten versuchen wir, Synergien zu heben, indem wir beispielsweise das gleiche Handelssystem verwenden. Gleichzeitig geben wir allen Einheiten genügend Freiraum, damit diese auf die spezifischen Bedürfnisse ihres Marktes reagieren können.
e|m|w: Wie läuft die Übernahme der Powernext?
Peter Reitz: Ich würde da gar nicht von einer Übernahme sprechen. Die Powernext ist schon seit längerem ein Teil der EEX-Group und wir haben nun die noch von anderen Aktionären gehaltenen Aktien ebenfalls übernommen. Die Steuerung der Powernext ist dadurch natürlich einfacher geworden, weil wir uns nicht mehr im Detail mit den anderen Aktionären abstimmen müssen. An der Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten und unsere Märkte organisieren, ändert es aber nichts. e|m|w: Gibt es für die nahe Zukunft noch andere Expansionspläne?
Peter Reitz: Wir haben momentan keine konkreten Übernahmepläne. Wir waren bereits 2017 sehr aktiv und legen den Fokus jetzt darauf, die neuen Unternehmen zu inte- grieren und innerhalb der Gruppe effizient zusammenzuarbeiten. Mittlerweile deckt unser Angebot drei Zeitzonen ab. Wir haben eine Präsenz in Singapur, mit der Cleartrade Exchange sowie in den USA mit Nodal Exchange und Nodal Clear. In unseren Kernmärkten decken wir nahezu ganz Europa ab. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass auch die Zusammenarbeit zwischen diesen Teilen zeitzonenübergreifend gut funktioniert.
e|m|w: Welchen Vorteil haben Sie dadurch, dass Sie in drei Zeitzonen präsent sind? Peter Reitz: Das hilft uns insbesondere dabei, weltweit gehandelte Produkte wie LNG in unser Portfolio aufzunehmen. Solch ein globales Produkt lässt sich mit einer international ausgerichteten Präsenz viel besser bedienen, als wir das als regionaler Player jemals hätten bewerkstelligen können…
#