Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende ist im September 2016 in Kraft getreten. Das war der Startschuss für den Smart-Meter-Rollout in Deutschland. Über ein Jahr später ist in Deutschland noch kein zertifiziertes intelligentes Messsystem eingebaut.
Droht die Digitalisierung des Messwesens damit zu scheitern oder ist diese Verzögerung eine Chance für intelligente Messstellenbetreiber, sich auf die Eroberung eines neuen Geschäftsfelds vorzubereiten?
Auf diese Frage gibt es auf den ersten Blick keine einfache Antwort. In der Tat befinden sich derzeit neun Unternehmen im Prozess zur Zertifizierung ihrer Smart-Meter-Gateways beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (im Folgenden: BSI). Noch keines dieser Unternehmen konnte den Zertifizierungsprozess erfolgreich abschließen. Fragt man bei den einzelnen Unternehmen nach, differiert der Zeitpunkt der geplanten Zertifizierung von Q1/2018 bis Q4/2018. Für den offiziellen Start des Rollouts müssen laut Gesetzgebung drei Hersteller den Zertifizierungsprozess erfolgreich abgeschlossen haben. Damit ist nach Einschätzung der con|energy unternehmensberatung nicht vor Mitte des Jahres 2018 zu rechnen. Es wäre alles andere als überraschend, sollte diese Einschätzung im Laufe des Jahres auf einen späteren Zeitpunkt korrigiert werden müssen. Sollten dann drei Hersteller zertifiziert sein, sind potenzielle Engpässe in der Lieferfähigkeit der Hersteller ein weiterer Aspekt, durch den Verzögerungen entstehen können…
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