Früher war alles einfacher: Regionale Energieversorgungsunternehmen (EVU) dominierten nahezu die gesamte Wertschöpfungskette und bedienten den Endkunden als Quasi-Monopolisten. Eine zunehmende Fragmentierung des Marktes, die fortschreitende Digitalisierung sowie neue, branchenfremde Wettbewerber zwingen tradierte EVU nun aber zum radikalen Umdenken.
Wie können Stadtwerke diesen Wandel mitgestalten? Der Fokus auf Kooperationen und damit eine horizontale und vertikale Erweiterung der Wertschöpfung durch neue Geschäftsmodelle sind dabei die Schlüssel für den Erfolg.
Jahrzehntelang hatten Stadtwerke einen klaren Auftrag: Sie verantworteten große Teile der Wertschöpfungskette – und zwar von der Infrastruktur bis zur Kundenschnittstelle. Aktuelle Entwicklungen in der Energiewirtschaft, beispielsweise Dekarbonisierung, Dezentralisierung, Digitalisierung und ein neues Kundenverhalten, verändern jedoch die Marktstrukturen. Sie stellen die traditionelle Wertschöpfungskette auf den Kopf. Neue, spezialisierte Akteure reagieren auf diese Trends und erhöhen damit die Disruptionsgefahr für Stadtwerke. Darüber hinaus erodieren die Margen in den klassischen Geschäftsbereichen der Stadtwerke. Es stellt sich somit die Frage, mit welchen Geschäftsmodellen Stadtwerke zukünftig Geld verdienen. Der noch in großen Teilen bestehende und wertvolle Kundenzugang sollte bei der Neuausrichtung im Fokus stehen. Um diesen Zugang zu erhalten, können Stadtwerke gemeinsam mit Dritten durch neue, integrierte Leistungsangebote Kundenbedürfnisse aus einer Hand bedienen. So wandelt sich die Rolle der Stadtwerke vom Quasi-Monopolisten zum Orchestrator eines Ökosystems spezifischer, regionaler Produkte und Dienstleistungen…
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