Kohlekraftwerke sind für knapp 40 Prozent der Stromproduktion und circa 80 Prozent der CO2-Emissionen des deutschen Stromsektors verantwortlich. Um die Ziele aus dem Klimaschutzplan einzuhalten, der für die Energiewirtschaft bis zum Jahr 2030 eine Minderung der CO2-Emissionen von 60 bis 62 Prozent gegenüber 2014 vorsieht, muss die Kohleverstromung bereits bis 2030 deutlich reduziert und darauf aufbauend der vollständige Kohleausstieg umgesetzt werden.
Über die Frage wie ein Fahrplan für einen geordneten Kohleausstieg aussehen kann, der Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Sozialverträglichkeit gleichermaßen berücksichtigt, gibt es unterschiedliche Vorstellungen.
Vor diesem Hintergrund ist im Rahmen des sogenannten Kohlereaders die in den vergangenen Jahren erstellte Fülle von Studien, Forschungsergebnissen und Lösungsstrategien zum Kohleausstieg aufbereitet worden und in ihrer Gesamtheit für die politische und gesellschaftliche Diskussion zugänglich gemacht worden.
Während sich die öffentliche Diskussion sehr stark auf Herausforderungen und potenzielle Risiken konzentriert, stellt der Kohlereader die damit verbundenen Chancen in den Mittelpunkt. Denn der Ausstieg aus der Kohleverstromung ist nicht nur klimapolitisch notwendig, sondern auch energiewirtschaftlich sinnvoll und technisch und wirtschaftlich machbar. Der Nutzen eines Kohleausstiegs übersteigt bei weitem die Kosten – auch, weil er starke Investitions- und Innovationsimpulse in den Bereichen Nachfragemanagement, Speicher, Power-to-X und Effizienztechnologien setzt – Technologien, die nicht nur in Deutschland gebraucht werden, sondern auch große Chancen auf den Exportmärkten eröffnen. Eine Reduzierung der Kohleverstromung kann an einigen Stellen zudem zu einer deutlichen Entlastung der Netzsituation führen…
#