Mit dem Produkt "MEIN STROM digital" geht der regionale Energiedienstleister enviaM aus Ostdeutschland neue Wege im Rahmen des Smart Meter Rollouts und stellt den Kundennutzen konsequent in den Vordergrund. Eine intensivere Sicht auf den Kunden führt die Produktentwicklung weg vom klassischen Energieversorger hin zum agil aufgestellten Unternehmen.
Der 29.
August 2016 war ein denkwürdiges Datum. An diesem Tag beschloss der Bundestag die Digitalisierung der Energiewende. Das gleichnamige Gesetz bildet die Grundlage für die Einführung digitaler Stromzähler, den sogenannten Smart Meter Rollout. Abhängig vom Jahresverbrauch werden bei Stromkunden entweder moderne Messeinrichtungen oder intelligente Messsysteme eingebaut. Während der Rollout der modernen Messeinrichtungen reibungslos funktioniert, stockt der Rollout der intelligenten Messsysteme. Bis heute gibt es hier keine zertifizierten Messgeräte.
Digitalisierung im Messwesen geht an Privatkunden vorbei Ziel des Rollouts ist es, den Stromverbrauch für den Stromkunden transparenter zu machen und ihn dadurch zu motivieren, seinen Umgang mit elektrischer Energie zu hinterfragen. In der Praxis ist davon wenig zu spüren. Im Fokus des Rollouts stehen intelligente Messsysteme, die bei Stromkunden mit einem Jahresverbrauch ab 6.000 Kilowattstunden verpflichtend eingeführt werden. Der klassische Privatkunde mit einem Jahresverbrauch unter 6.000 Kilowattstunden wurde auf Grundlage der Kosten-Nutzen-Analyse vom Rollout intelligenter Messsysteme ausgenommen. Dies betrifft rund 80 Prozent aller Lieferstellen. Hier werden lediglich moderne Messeinrichtungen eingesetzt. Der Vorteil dieser Technologie ist, gemessen an den Erwartungen der Kunden, gering. Damit geht die Digitalisierung im Messwesen an einem Großteil der Privatkunden vorbei.
Dabei kennzeichnet gerade diese Kundengruppe ein zunehmender Wunsch nach digitalen Angeboten, die Vorteile und Mehrwerte bieten. Mit den modernen Messeinrichtungen wird ihnen lediglich eine Technologie geboten, die wenig komfortabel und obendrein mit Mehrkosten verbunden ist. In Zeiten der Energiewende, in denen dem Kunden zunehmend die Hoheit für die Energieversorgung zugeschrieben wird, kann dieses Angebot nicht befriedigen. Der Kunde fordert deshalb zu Recht, dass die modernen Messeinrichtungen mehr Nutzen stiften müssen und wendet sich mit diesem Appell naheliegenderweise an sein Energieversorgungsunternehmen (EVU). Dieses sieht sich mit der Situation konfrontiert, dass es beim Kundennutzen die Lücken schließen soll, die der Gesetzgeber mit dem Rollout offengelassen hat…
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