Die Fusion der beiden deutschen Gasexplorationsgesellschaften Wintershall und Dea ist beschlossen. Mit dem Zusammenschluss zur „Wintershall Dea“ entsteht Deutschlands größter Erdgasexplorateur. e|m|w hat mit Dea-CEO Maria Moræus Hanssen über die Auswirkungen der Fusion und die langfristige Perspektive von Erdgas gesprochen.
e|m|w: Frau Hanssen, Sie sind bei Dea während des Fusionsprozesses mit Wintershall als Vorstandsvorsitzende eingestiegen.
Wie waren Ihre ersten Monate im Unternehmen?
Hanssen: Ich habe sehr viel Zeit mit internen Prozessen verbracht, habe viel mit den Beschäftigten gesprochen und mir Gedanken über die künftige Struktur des Unternehmens gemacht. Daran arbeiten wir in einer gemeinsamen Projektgruppe mit Wintershall. Ich kenne solche Veränderungsprozesse aus meiner vorherigen Position bei Engie und weiß, dass man in solchen Situationen wenig Zeit hat für das Tagesgeschäft.
e|m|w: In einem Artikel wurden Sie kürzlich mit der Aussage zitiert, das Öl- und Gasgeschäft sei rückläufig. Ist der Zusammenschluss von Dea und Wintershall eine Antwort darauf?
Hanssen: Bezogen auf den gesamten Energiemix werden die Anteile von Öl und Gas abnehmen. Wir diskutieren ja bereits über Peak Oil, von Peak Gas sind wir sicherlich noch weit entfernt. Wir kommen aber der Spitze der Ölnachfrage näher. Sie müssen aber wissen, der Rückgang liegt in der Natur der Öl- und Gasförderung, unabhängig davon, ob die tatsächliche Nachfrage steigt oder nicht. Wir müssen jedes Jahr viel unternehmen und investieren, um die Fördermengen stabil zu halten. Meine Aufgabe hier ist es, das Unternehmen nachhaltig für die Zukunft aufzustellen.
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