Die zurückliegenden Wochen und Monate haben uns gelehrt: Die Energiewirtschaft kann doch digital! Und zwar in einem Umfang, der die Unternehmen selbst vielerorts überrascht hat. Die Digitalisierung ging schneller, umfassender und mit weniger Widerstand vonstatten, als wir alle es fast überall erwartet haben.
Der Wechsel geschah erst einmal nicht aus Überzeugung, sondern aus purer Notwendigkeit. Aber die Überzeugung wächst. Immer wieder war in den vergangenen Wochen zu hören, dass auch die Skeptiker auf einmal die Vorzüge des digitalen Arbeitens zu schätzen wissen.
Das lag sicher auch daran, dass die Unternehmen nicht von heute auf morgen komplett von analog auf digital umschalten mussten. Vielmehr waren die digitalen Tools meist schon implementiert. Es mangelte nur an einer umfänglichen Nutzung. Bei Anwendungen, bei denen noch Lücken bestanden, zeigte sich, dass der Markt Lösungen zur Verfügung hat. Die rasanten Kurssprünge bei Videochat-Anbietern, die vorher kaum jemand kannte, sind ein Beleg dafür.
Doch das Tempo, mit dem der plötzliche Digitalisierungsschub über die Unternehmen und vor allem auch über die Mitarbeitenden hereinbrach, hat auch seine Tücken. Denn Fakt ist auch, dass die Digitalisierung nicht überall in ausreichendem Maße vorbereitet war. Fakt ist außerdem, dass auch nicht jede/r gleichermaßen gut mit den neuen Tools zurechtkommt. Sollte das digitale Arbeiten über Corona hinaus wirklich Alltag bleiben, müssen die Unternehmen hier viel Zeit und Aufwand investieren, um Verlusten entgegenzuwirken. Denn die digitale Kommunikation funktioniert nur, wenn über sie dauerhaft ein echter Austausch stattfindet.
Im Übrigen vollzieht auch die Politik einen Wandel, der zwar nicht in Richtung hin zu mehr Digitalisierung, aber hin zu mehr Tempo geht.
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