Die Beimischung von Wasserstoff in das Gasnetz ist eine wichtige Etappe auf dem Weg zu einer Wasserstoffversorgung von 100 Prozent. Die Avacon Netz GmbH hat deshalb in der Region Fläming (Sachsen-Anhalt) ein Projekt gestartet, um die Wasserstoffbeimischung in einem repräsentativen Bestandsnetz zu testen.
Das Ziel liegt bei 20 Prozent Wasserstoffanteil; perspektivisch ist noch mehr möglich. energate-Chefredakteur Christian Seelos sprach mit Geschäftsführer Frank Schwermer über den Stand des Projektes und die zukünftige Entwicklung hin zu einer vollständig auf Wasserstoff basierenden Versorgung.
e|m|w: Herr Schwermer, Avacon erprobt zusammen mit Forschungspartnern im Bereich Fläming in Sachsen-Anhalt die Einspeisung von bis zu 20 Prozent Wasserstoff in das örtliche Gasverteilnetz. Wieso ausgerechnet dort?
Frank Schwermer: Wir haben dort optimale Bedingungen. Es handelt sich um einen Netzabschnitt von etwa 35 Kilometern, der sieben Ortschaften zwischen Magdeburg und Berlin mit rund 350 Anschlussnehmern versorgt, das ist eine überschaubare Zahl. Dazu kommt, dass wir dort eine sehr repräsentative Netzinfrastruktur vorfinden. Es handelt sich um ein Mitteldruckverteilnetz aus den 90er Jahren, also ein Bestandsnetz. Und wir haben eine einseitige Einspeisung. Das heißt, es gibt keine Durchmischung von Gasen. Neben der Netzstruktur war bei der Auswahl des Gebiets natürlich auch die Gerätestruktur auf Seiten der Abnehmer entscheidend…
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