Windkraftgegner sprechen schon lange von einer „Verspargelung der Landschaft“. Stimmen gegen flächendeckende Solaranlagen sind bislang zwar noch leise, könnten aber mit dem Ausbau der Technologien lauter werden - denn der Flächenbedarf ist immens.
Hier setzen Prof. Dr.-Ing. Peter Birkner, Geschäftsführer des House of Energy und Martin Hauske, Vice President bei Oracle, an. ener|gate-Chefredakteur Christian Seelos sprach mit den beiden.
e|m|w: Herr Prof. Birkner, Herr Hauske, die Energiewende steht vor vielschichtigen Herausforderungen, eine davon ist die Flächenverfügbarkeit. Sie haben mit Experten der gemeinnützigen Stiftung Altes Neuland Frankfurt (www.altes-neuland-energie.com) ein Konzept entwickelt, das hier Abhilfe leisten könnte. Wie sieht Ihre Idee aus?
Prof. Birkner: Die Energiewende basiert auf Energiequellen mit geringen Energiedichten. Dies erfordert große Flächen und verändert die Landschaft, die Energieerzeugung erfolgt dezentral und wird deutlich sichtbarer. Strom wird zum zentralen Endenergieträger. Deutschland ist ein in weiten Teilen dicht besiedeltes Land. Das führt vielerorts zu Akzeptanzproblemen. Deshalb ist es ratsam, nutzbaren Raum soweit möglich mehrfach zu bewirtschaften. Wir fokussieren uns mit unserer Idee der Energiebänder daher auf bereits vorbelastete Flächen, die wir energetisch zweitverwerten wollen. Potenzial dafür bieten gerade in Deutschland die Autobahnen beziehungsweise die Flächen entlang der Autobahnen. Hier wollen wir im großen Stil Solaranlagen installieren, um dezentral an vielen Standorten im Land CO2 -freien Strom zu erzeugen. Auch angrenzende Gewerbegebiete oder auch Ortschaften können in das Konzept integriert werden…
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