Die aktuelle deutsche Debatte um Carbon Capture and Storage (CCS) ist hauptsächlich davon getrieben, eine bequeme Lösung für die klimapolitischen Versäumnisse der letzten Jahre anzubieten. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich CCS allerdings als Scheinlösung: weitgehend unerprobt, teuer und in den meisten Anwendungsfällen kein wirksamer Klimaschutz.
Der Regulierungs- und Förderungsrahmen für CCS, der gerade in Deutschland geschaffen wird, zielt mitnichten nur auf unvermeidbare Restmengen aus der Zement- und Kalkindustrie oder Grundstoffchemie ab.
Für diese Bereiche allein, die nur einen Bruchteil deutscher Emissionen ausmachen, würde sich der Aufbau teurer CCS-Infrastruktur nicht lohnen. Dies ist wohl einer der Gründe, warum die Bundesregierung den Einsatz von CCS an Gaskraftwerken ermöglichen will. Ein Blick auf die geplanten Anwendungsbereiche zeigt, dass CCS kein Klimaschutz, sondern vor allem Rettungsanker für fossile Geschäftsmodelle ist. Das erklärt den Enthusiasmus, mit dem sich fossile Unternehmen weltweit auf CCS stürzen.
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