Die Erdwärme gilt als Hoffnungsträger, nicht nur bei der Dekarbonisierung städtischer Fernwärmenetze. Auch die Industrie nimmt die Geothermie als Energiequelle zunehmend in den Blick. Allerdings ist dabei der Aufklärungsbedarf noch groß, wie Dr.
Boris Dombrowski, Stellvertretender Leiter Geo-Energie und Ressourcen bei der Essener DMT Group, im Interview mit e|m|w-Redakteurin Mareike Teuffer erklärte. Das Unternehmen bringt sich dabei als Dienstleister in Stellung. Im Gespräch ging es aber auch um bestehende Showstopper der Erdwärmenutzung, das Geothermiebeschleunigungsgesetz und warum seismische Messungen fast ausschließlich nachts stattfinden.
e|m|w:
Herr Dombrowski, ich habe DMT in der Vergangenheit immer als Messdienstleister bezeichnet. Ist das eigentlich noch korrekt?
Dombrowski:
Nein, denn die 2D- und 3D-seismischen Messungen sind mittlerweile nur noch ein kleiner Teil unseres Portfolios. DMT hat sich vor rund zwei Jahren neu aufgestellt und bietet nun die gesamte Wertschöpfungskette rund um Erdwärmeprojekte an, von der ersten Machbarkeitsstudie bis hin zur Inbetriebnahme des Heizwerks. Nur das Bohren selbst übernehmen wir nicht. Aber die Vibrotrucks, die wir für unsere Messungen einsetzen, sind wohl in der Tat am bekanntesten und natürlich öffentlichkeitswirksamer als zum Beispiel eine Beratungsdienstleistung. […]
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