Dynamische Stromtarife sind das Thema der Stunde: Teilweise werden sie als der Durchbruch in der Energiewende gefeiert, andere prognostizieren noch viel mehr Verwirrung und Komplexität für Kundinnen und Kunden. Aber was bedeuten die neuen Tarife eigentlich für die Anbieter selbst? Wie müssen sich Unternehmen anpassen, um diese neuen Produkte erfolgreich zu implementieren und dabei ihre Effizienz zu bewahren?
Die Einführung dynamischer Stromtarife ist weitaus mehr als eine bloße Produkterweiterung, sie stellt vielmehr einen Paradigmenwechsel dar.
Unternehmen sind im Zuge dessen dazu gezwungen, ihre internen Prozesse, Kundenkommunikation und technische Infrastruktur – sogar ihr eigenes Geschäftsmodell – umfassend zu überdenken. Es entsteht eine Diskrepanz zwischen der wachsenden Nachfrage nach flexiblen Energielösungen und den bestehenden Kapazitäten vieler Versorger, diese zuverlässig
zu bedienen. Um die Anforderungen an die Unternehmen zu verstehen, lohnt es sich, zunächst doch noch einmal
die Verbrauchenden-Perspektive zu betrachten.
Dynamische Stromtarife sind nicht nur eine Herausforderung für die Energieversorger, sondern stellen auch höhere Anforderungen an die Verbraucherinnen und Verbaucher. Anders als bei traditionellen Tarifen, bei denen der Preis für Strom festgelegt ist, variiert der Preis bei dynamischen Tarifen je nach Börsenstrompreis und der jeweiligen Nachfrage. Diese Schwankungen können Einsparpotenziale für Verbrauchende bieten, aber auch Kostenrisiken mit sich bringen, wenn sie Strom zu Spitzenzeiten nutzen. […]
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