Die Industrie ist mit der Dekarbonisierung gefordert. Oftmals sind mittelständische Unternehmen hierbei im Vergleich zu großen Konzernen im Nachteil. Für sie ist der Zugang zu günstigem Grünstrom erschwert, sie müssen höhere Preise pro Megawatt für ihre kleiner dimensionierten Erneuerbaren-Anlagen zahlen und ihnen fehlen häufig die erforderlichen Ressourcen zur Umsetzung der Transformation.
Einen innovativen Weg schlägt hier die Mittelstandsinitiative „EE-Industrie“ ein. Vor fast einem Jahr haben Dirk R. Neumayer und Prof. Dr. Kai Gent die Initiative EE-Industrie ins Leben gerufen. Sie ist von der Motivation getrieben, Beiträge für eine erfolgreiche Transformation und zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes zu leisten. Hinzu kommt die Überzeugung, dass sich die hiermit verbundenen Herausforderungen effizienter und kostengünstiger in einer starken Unternehmensgemeinschaft lösen lassen. Der Initiative gehören derzeit 16 Unternehmen unterschiedlichster Branchen an. Sie haben einen Gesamtenergieverbrauch von 1.700 GWh/a und einen Bedarf an Windstrom von 300 MW sowie an PV-Strom von 200 MW. Es ist die erste Initiative dieser Art in Deutschland.
Die ursprüngliche und auch weiter verfolgte Idee ist es, gemeinsam Grünstrom für die Deckung des eigenen Bedarfs selbst zu
Eigenerzeugungskosten zu produzieren. Das soll zum einen die vielen Gewinnaufschläge einsparen, die den Grünstrom bei
der Lieferung durch Dritte, also im Rahmen der meisten PPAs, verteuern. Zum anderen ist es pro MW deutlich preisgünstiger,
beispielsweise fünf Windenergieanlagen anstatt nur einer, oder PV-Freiflächenanlagen von 20 MW bis 50 MW als von 1 bis 2 MW, zu errichten. […]
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