Diese Frage und vor allem auch welche Wasserstoffpreise der Mittelstand verkraften kann, stellte sich auf dem jüngsten energate-meetup in Essen. „Dank THG-Quote gibt es Unternehmen im Bereich von Mobilität, Logistik und Spedition, die mit einem Preis von zehn Euro pro Kilogramm Wasserstoff schon gut kalkulieren können“, sagte der Geschäftsführer der Business Metropole Ruhr, Jörg Kemna.
Beim industriellen Einsatz dagegen hört die regionale Wirtschaftsförderung in vielen Gesprächen eher das Preisschild von fünf Euro als „magische Grenze“, immer mit dem Zusatz: je günstiger, desto besser.
Jan Zillmann, technischer Geschäftsführer der Jäckering Mühlen- und Nährmittelwerke, sieht dies ähnlich. Er betonte, dass mit Blick auf den internationalen Wettbewerb Wasserstoff nicht viel mehr als Erdgas kosten dürfe. Jäckering betreibt am Standort in Hamm ein eigenes Gaskraftwerk für die Stromproduktion mit Wärmeauskopplung. Pro Jahr vermahlt das Familienunternehmen 300.000 Tonnen Weizen und produziert daraus Weizenstärke und Proteine. Die Mahl- und Trocknungsprozesse erfordern Temperaturen zwischen 170 und 195 Grad Celsius und damit einen Einsatz von 300 GWh Erdgas pro Jahr. Die Umrüstung auf Wasserstoff kostet pro Motor bis zu 680.000 Euro. Für den Einbau von Wasserstoffmotoren, wenn diese außerhalb der normalen Ersatzbeschaffung laufen, erwartet er finanzielle Unterstützung.[…]
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