Kommentar Von Max Schönfisch, Leiter Bereich Wasserstoff, und Eren Çam, Leiter Bereich Energierohstoffe, Energiewirtschaftliches Institut (EWI), Universität zu Köln

Blauer Wasserstoff kann LNG-Nachfrage stabilisieren

Im Laufe der letzten zehn Jahre ist der globale LNG-Markt stark gewachsen. Trotz der Covid-19-Pandemie wurden 2020 484 Milliarden Kubikmeter Erdgas als LNG gehandelt – ein Rekord. Langfristig führt die zur Bekämpfung des Klimawandels notwendige Dekarbonisierung des globalen Energiesystems jedoch zu großer Unsicherheit bezüglich der Perspektive der Erdgas- und LNG-Nutzung. Die Erzeugung von blauem Wasserstoff kann aber als Brückentechnologie dienen.

Heutzutage wird Wasserstoff hauptsächlich via Reformierung aus Erdgas gewonnen. Durch den Einsatz der CCUS-Technologie könnten je nach Verfahren mehr als 90 Prozent des bei diesem Prozess anfallenden CO2 abgeschieden und gespeichert werden (blauer Wasserstoff). Eine Alternative ist der Einsatz von Elektrolyseuren, die mit Strom aus erneuerbaren Energien klimaneutral Wasserstoff erzeugen können (grüner Wasserstoff). Wie eine aktuelle EWI-Studie zeigt, wird blauer Wasserstoff mittelfristig im Regelfall noch die günstigere Alternative sein. Langfristig könnte grüner Wasserstoff jedoch insbesondere in Regionen mit günstigen Erneuerbaren-Potenzialen konkurrenzfähig sein, vor allem wenn der Erdgaspreis steigt und die Kosten von Erneuerbaren und Elektrolyseuren weiter stark sinken.

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