Wir stecken ohne Zweifel in einer schlimmen Krise. Die Auswirkungen sind überall abzulesen. Die Wirtschaft leidet spürbar, Ölpreise und CO2-Preise sinken mit bisher ungeahnten Folgen. Die kurzfristigen wirtschaftlichen Effekte werden enorm sein.
Zur Überwindung der Krise braucht es daher mehr denn je lenkende Impulse und entschlossene Investitionsbereitschaft des Staates. Das war schon in der Finanzkrise 2009 so und gilt auch in der aktuellen Coronakrise. Ob Steuerstundung, Kurzarbeitergeld oder zinslose Darlehen - staatliche Garantien können langfristig ökonomische Risiken reduzieren und wirtschaftliche Chancen eröffnen.
Auch in der Klimakrise sind Investitionen und Staatshilfen für den Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft notwendig und sinnvoll. Deswegen ist es angebracht, schon jetzt - also noch inmitten der aktuellen Coronakrise - mitzudenken, wie wir die drohende Klimakrise verhindern oder zumindest abmildern können. Sonst machen wir den Fehler von 2009 ein zweites Mal: In der Finanzkrise hatte man Konjunkturprogramme und Finanzhilfen für veraltete und klimaschädigende Technik ausgegeben. Mit der Konsequenz, dass zehn Jahre später die Klimaziele nicht erreicht werden und wir uns in Städten mit Stickoxidproblemen herumschlagen. Wir wären klug beraten, dieses Mal nicht einfach den "Reset"-Knopf zu drücken, wenn die Pandemie abflaut und die Betriebe wieder ihr Geschäft aufnehmen. Es kann nicht einfach so weitergehen, als wäre nichts passiert. Covid-19 muss unser Denken und unser Handeln verändern. Sonst bezahlen wir die Rettung aus der einen Krise blind mit den Kosten der nächsten Krise.
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