Erneuerbarer Wasserstoff kann die Energieversorgung grüner machen. Dafür müssen jedoch die Kosten sinken. Wie das geht, erproben Energiewirtschaft und Forschung derzeit in einer industriellen Power-to-Gas-Anlage im süddeutschen Grenzach-Wyhlen.
Die Megawattanlage ist im April 2020 seit vier Monaten in Betrieb und funktioniert zuverlässig. Auch ein daran angeschlossener Forschungselektrolyseur läuft sehr erfolgreich.
Die Power-to-Gas-Technologie zeichnet sich immer deutlicher als eine Schlüsseltechnologie der Energiewende ab. Sie wandelt erneuerbaren Strom in grünen Wasserstoff, der dann den anderen Energiesektoren, also der Industrie, dem Verkehr und der Wärmebereitstellung als klimaneutraler Energieträger oder Rohstoff zur Verfügung steht. Die Power-to-Gas-Anlage in Grenzach-Wyhlen mit einer elektrischen Anschlussleistung von einem Megawatt erzeugt erneuerbaren Wasserstoff mit dem Strom per Direktleitung aus dem dortigen Rhein-Wasserkraftwerk. Das über 100 Jahre alte und Anfang der 1990er Jahre modernisierte Wasserkraftwerk der Energiedienst AG verfügt über eine Nennleistung von 38 MW. Da für die Versorgung der Elektrolyse eine Nutzung des öffentlichen Stromnetzes nicht erforderlich ist, entfallen Netzentgelte und die EEG-Umlage. Darüber hinaus lassen sich im Vergleich zu Power-to-Gas-Anlagen, die auf Wind- oder Sonnenenergie basieren, hohe Volllaststunden erreichen, weil die Wasserkraft praktisch rund um die Uhr zur Verfügung steht. Das verbessert die Wirtschaftlichkeit weiter und ermöglicht schnell umfangreiche Betriebserfahrungen.
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