e|m|w: Herr Brick, die erste Phase der Coronakrise liegt hinter uns. Wie fällt ihr Fazit aus Sicht eines Übertragungsnetzbetreibers bislang aus?
Brick: Mit einem Fazit tue ich mich ein wenig schwer, denn die Pandemie ist ja nicht besiegt.
Aber was haben wir getan? Zunächst einmal haben wir uns bei Amprion auf unsere Kernaufgaben konzentriert und sorgen auch weiterhin für ein stabiles Stromnetz. Darüber hinaus mussten und müssen unsere mehr als 500 Netzprojekte weiterlaufen. Das ist unter diesen besonderen Bedingungen sicherlich eine Herausforderung. Die Arbeit hat hier und da Einschränkungen erfahren, läuft aber unter strengen Sicherheitsmaßnahmen weiter. Was die benötigten Baumaterialien angeht, haben wir dank einer vorausschauenden Lagerhaltung Engpässe vermeiden können. Eine Herausforderung war auch das schnelle Umschalten von der Büroarbeit auf das mobile Arbeiten. Auch hier haben wir erreicht, dass alle Unternehmensprozesse stabil geblieben sind.
e|m|w: Wie ordnen sie die Corona-Pandemie als Krisenszenario aus Sicht eines Netzbetreibers ein? Brick: Grundsätzlich sind wir als Betreiber kritischer Infrastruktur natürlich auf verschiedene Szenarien vorbereitet - weit über die aktuelle Krisensituation hinaus. Die aktuelle Krise hat selbstverständlichzu Anpassungen der Arbeitsprozesse gerade in den Leitwarten geführt. Wir sind aber auf ganz andere Bedrohungen und Einschränkungen aus unterschiedlichen Richtungen vorbereitet und eingestellt, etwa auch auf äußere Eingriffe. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich darauf als Betreiber kritischer Infrastruktur nicht näher eingehen kann.
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