Im Energiehandel wird es nicht langweilig. Die Gasversorgung für Nordwesteuropa bleibt aus verschiedenen Gründen herausfordernd. Indes wird der Strommarkt enger und reagiert mit Preisspitzen.
Der Blick zurück auf das Jahr 2024 zeigt, dass die Gasversorgung für Nordwesteuropa herausfordernd bleibt.
Zudem sind die vor zwölf Monaten für die Jahre 2025 bis 2028 erwarteten LNG-Exportprognosen wohl zu optimistisch gewesen. Die Folge: steigende Gaspreise für Lieferungen im Sommer 2025. Im deutschen Strommarkt führten wiederum hohe Lasten im Herbst des vergangenen Jahres zu Preisspitzen. Der Strommarkt reagierte zunehmend sensitiv auf Abweichungen des Wetters von der Norm.
Aber der Reihe nach: Die im Spätsommer 2022 begonnene Normalisierung der Strom- und Gaspreise auf den europäischen Märkten kam im Frühjahr 2024 zu einem abrupten Ende (Abb. 1). Ursache hierfür war hauptsächlich ein deutlicher Rückgang von Flüssiggas (LNG)-Importen nach Nordwest-Europa im Vergleich zu den Krisenjahren 2022 und 2023. Die sich anschließende Aufwärtsbewegung der Gaspreise war von einer hohen Volatilität geprägt. In der Spitze erreichten die Monatspreise für Gas der Sorte TTF Anfang Dezember 2024 einen Wert von knapp unterhalb von 50 Euro/MWh. Ein solch hoher Wert wurde zum letzten Mal zu Beginn des wieder aufflammenden Nahost-Konflikts in Folge des Überfalls der Hamas auf Israel im Oktober 2023 beobachtet.[…]
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