Wenn in der Energiewirtschaft von Digitalisierung gesprochen wird, werden häufig nur vermeintlich innovative Geschäftsfelder genannt: z. B. elektronische Anbindung von Mess-/Steuerungseinrichtungen unter dem Stichwort Smart Home, die Vermarktung von Seminaren über einen Webshop, bei weiter Fortgeschrittenen die Beschaffung von Energie über Online-Marktplätze.
Über Digitalisierung des laufenden operativen Tagesgeschäfts eines Versorgers liest man hingegen noch sehr selten. Warum eigentlich?
Eigentlich sind viele Voraussetzungen für die Digitalisierung energiewirtschaftlicher Prozesse gegeben. Einhergehend mit der zunehmenden Fokussierung auf standardisierte Produkte stellt mittlerweile auch die Beschaffung von Kleinstmengen (ab 1 kW) am Markt kein Problem mehr dar. Dies hat Konsequenzen: die Anzahl der Transaktionen explodiert, Margen erodieren und die Zeit der erklärungsbedürftigen Produkte im Commodity-Bereich geht zu Ende, weil es nichts mehr zu erklären gibt: die Marktteilnehmer sind auf Augenhöhe. Was hat eine disruptive Entwicklung der Versorgungsbranche dann bislang verhindert? Andere Branchen haben diese Entwicklung schon lange hinter sich, man denke an die Automobilindustrie oder den Einzelhandel…
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