Die konjunktursensitiven Rohstoffpreise sind im zweiten Halbjahr 2017 aufgrund der unerwartet hohen Dynamik der Weltwirtschaft spürbar gestiegen. Auch die EUAs erholten sich kräftig. Die wirtschaftlichen Perspektiven für 2018 sind zwar günstig, eine Aufwärtsentwicklung von Erdöl & Co.
geht damit aber nicht zwangsläufig einher.
Rohöl Nachdem der Preis für ein Fass Rohöl der Sorte Brent 2016 ein spürbares Plus, und zwar in Höhe von rund 50 Prozent, verzeichnete, stand 2017 ein Anstieg um rund 18 Prozent zu Buche. Danach sah es jedoch zur Jahresmitte nicht unbedingt aus. So sank das schwarze Gold bis Ende Juni in der Spitze auf rund 45 USD je Fass, nachdem es sich bis ins Frühjahr hinein noch an der Marke von 55 USD je Fass aufgehalten hatte. Die Marktteilnehmer reagierten insbesondere auf die Entscheidung der Organisation Erdöl importierender Länder (Opec) am 25. Mai mit einem herben Kursabschlag von Brent, weil die Erdölförderkürzungen lediglich bis März 2018 verlängert wurden und sich ein spürbarer Abbau der Erdölvorräte nicht abzeichnete.
Die Wende bei Brent kam dann ab Juli relativ unverhofft und fußte nicht zuletzt darauf, dass die Spekulanten zu diesem Zeitpunkt sehr stark auf fallende Notierungen setzten und ein Großteil der wichtigen Rohölanalysten ihre zuvor vermeintlich zu optimistischen Preisprognosen in kurzen Abständen deutlich reduziert haben. Auf diesem negativen Nährboden konnten somit folgende positive Nachrichten sehr gut gedeihen: Eine große Überraschung und damit nachhaltig preiserhöhend war die Tatsache, dass sich die Weltwirtschaft nicht, wie erwartet, spürbar abschwächte, sondern sogar noch an Dynamik gewann. Dies führte wiederum dazu, dass im Zeitablauf die Internationale Energieagentur (IEA), die Energy Information Administration (EIA) und die Opec ihre Schätzungen für den Zuwachs der weltweiten Rohölnachfrage merklich anhoben…
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