Pro: Ein Wechsel von Öl und Kohle zu Gas entlastet das uns verbleibende CO2-Budget spürbar, denn die CO2-Emissionen von Erdgas in Europa sind auch unter Berücksichtigung aller Vorketten deutlich geringer als die Emissionen anderer konventioneller Energieträger.
So werden mit dem Wechsel von Kohle- zu Gaskraftwerken nach aktuellen Zahlen des Umweltbundesamtes 65 Prozent CO2-Emissionen eingespart.
Die vieldiskutierten Methan-Emissionen beim Transport von Erdgas sinken seit Jahren kontinuierlich dank umfassender Investitionen der Branche in moderne Leitungen und Prozesse. Bezogen auf die in Deutschland verteilte Gasmenge liegen die Methanverluste laut mehreren unabhängigen Studien bei 0,3 Prozent, und die kürzlich veröffentlichte Methanstrategie der EU wird dafür sorgen, dass Methanemissionen in allen Sektoren im Sinne der Klimaziele weiter zurückgehen werden…
Contra: Nach dem beschlossenen Ausstieg aus Kernenergie und Kohle sieht die Industrie Erdgas als Hoffnungsträger und "Partner" der Erneuerbaren. Die gebetsmühlenartig wiederholten Schlagworte "Übergang", "Brücke" und "klimafreundlich" haben mit der Realität jedoch nur wenig zu tun. Erdgas ist weder klimaschonend noch wird es in den kommenden Jahrzehnten verstärkt gebraucht werden.
Hauptbestandteil von Erdgas bildet Methan. Als zweitwichtigstes Treibhausgas wirkt es über 20 Jahre etwa 87-mal so stark wie
CO2 und ist dadurch für rund ein Viertel des menschengemachten Erhitzungseffektes verantwortlich. Seine Konzentration in der
Atmosphäre ist seit vorindustrieller Zeit bereits um das 2,5-fache angestiegen - allein in den letzten zwei Jahrzehnten um ca. 10
Prozent…
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