Die Finanzsituation vieler kommunaler Versorger wird sich in Folge von Corona verschärfen. Dadurch wächst der Druck im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung. Umso wichtiger ist, dass die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle nicht an der Komplexität der dahinterliegenden Prozesse scheitert.
In der im Mai 2019 veröffentlichten Studie "Verzögerte Krise bei Energieversorgern" sagen die Analysten von Roland Berger kommunalen Versorgungsunternehmen eine herausfordernde Zukunft voraus: Neben sinkenden Margen im "Brot-und-Butter"-Geschäft werde in Verbindung mit der Coronapandemie vor allem die zunehmende Verschuldung der kommunalen Anteilseigner in den nächsten Jahren viele Stadtwerke in Bedrängnis bringen.
Natürlich ist davon nicht jedes Energieversorgungsunternehmen (EVU) gleichermaßen betroffen.
Die Untersuchung des Beratungshauses unterscheidet je nach Ausgangslage von Stadtwerk und zugehöriger Kommune insgesamt vier Typen. In Fällen, in denen beide Seiten finanziell gut aufgestellt sind, wird die künftige Aufgabe vor allem darin liegen, diesen Status durch das Ergreifen sich bietender Chancen nachhaltig abzusichern. Den größten Schmerz werden im Gegenzug die Versorger haben, die weder auf hohe Rendite im operativen Geschäft noch auf freie Finanzmittel einer stark verschuldeten Kommune bauen können. Selbst wenn der Geist noch so willig ist, wird ihr Fleisch über kurz oder lang immer schwächer werden.
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