Der Marktgebietsverantwortliche Trading Hub Europe (THE) hat seit Beginn der Gaskrise eine Fülle neuer Aufgaben bekommen - darunter die Beschaffung von Gasmengen zur deutschen Speicherbefüllung. Im Interview mit e|m|w-Redakteurin Michaela Tix gibt Geschäftsführer Torsten Frank einen Rückblick auf das Ausnahmejahr 2022 und schaut auf den kommenden Winter, den viele mehr fürchten als den vergangenen.
e|m|w: Herr Frank, 2022 war die Gasmangellage das Thema Nummer 1 in der Branche.
Wie nervös waren Sie als Gasmarktgebietsverantwortlicher vor Beginn der Wintermonate?
Torsten Frank: Die Sorge war wirklich groß. Es gab viele Szenarien aus unterschiedlichen Quellen, etwa der Bundesnetzagentur (BNetzA), die allesamt zu dem Ergebnis kamen, dass es ein Versorgungssicherheitsproblem geben wird, wenn wir nicht entsprechende Maßnahmen ergreifen. Denn, wenn zu wenig Gas vorhanden ist, lässt sich das logischerweise nur lösen, indem man entweder von irgendwoher mehr Gas beschafft oder den Absatz reduziert. Und insoweit war aus meiner Sicht die größte Herausforderung, sich darauf vorzubereiten, wie wir diese Szenarien vermeiden oder falls sie doch eintreten, wie wir damit umgehen. […]
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