Im Südwesten Bayerns, im Gebiet von LEW Verteilnetz (LVN), plant der Übertragungsnetzbetreiber Amprion einen dezentralen Netzbooster. Dabei handelt es sich um mehrere, an verschiedenen Standorten aufgestellte Batteriespeicher mit einer Gesamtleistung von 250 MW.
Sie werden an das regionale Verteilnetz angeschlossen, um von dort im Übertra- gungsnetz den teuren Redispatch-Bedarf zu reduzieren. Damit ist es ein weltweit einzigartiges Projekt und in vielfacher Hinsicht ein beispielgebendes Vorhaben.
Netzbooster sind Großbatteriespeicher, die dabei helfen, die Leitungskapazitäten im Stromnetz besser zu nutzen und den Bedarf an Redispatch-Maßnahmen zu senken. Kommt es im Übertragungsnetz zur Überlastung von Leitungen, reagiert der Netzbooster und wirkt dem Engpass entgegen, damit sich das Stromnetz weiter sicher betreiben lässt. Da die Batteriespeicher ihre Leistung innerhalb sehr kurzer Zeit erbringen können, braucht es schon im Regelbetrieb weniger Sicherheitspuffer auf den Leitungen. In der Folge steigt die Schwelle, ab der die Netzbetreiber steuernd eingreifen müssen. Der im Zuge der Energiewende zu erwartende Kostenanstieg für diese Redispatch-Maßnahmen wird gebremst - angesichts von zuletzt rund vier Milliarden Euro im Jahr 2022 ein wichtiger Effekt für die Volkswirtschaft. Die Kosten für den Netzbooster werden sich damit in wenigen Jahren amortisieren. […]
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