Langfristige Stromabnahmeverträge, sogenannte Power Purchase Agreements (PPAs), werden sich im Markt der erneuerbaren Energien fest etablieren. Für Projektentwickler und Erzeuger bieten PPA-Verträge eine marktbasierte Alternative, um die Erzeugung aus Post-EEG-Anlagen abzusichern.
Dies kann für Anlagen, deren Weiterbetrieb bei unsicherer Erlösentwicklung unrentabel wäre, den Fortbestand sichern und der Akteursvielfalt jenseits der Ausschreibungen neuen Auftrieb verleihen. Für die Abnehmer bieten PPAs langfristige Preissicherheit und eine Versorgung mit erneuerbarem Strom. Die Eignung einer solchen Beschaffung ist jedoch nur unter Betrachtung der vollständigen Wertschöpfungskette zu beurteilen.
Der Markt für erneuerbare Energien steht vor einem Wendepunkt und eröffnet neue Chancen für PPAs:
Die Stromgestehungskosten für erneuerbare Energien setzen ihren Abwärtstrend fort, während die Marktpreise für Strom steigen. Angesichts der anhaltenden europaweiten Debatte um CO2-Mindestpreise sowie sinkender Erzeugungskapazitäten (insb. Atomkraft, Kohle, Braunkohle) erwarten die meisten Marktteilnehmer auch mittel- bis langfristige Preise auf ähnlichem Niveau. Die Netzparität (grid parity) ist in Sicht und der Eintritt verbleibt lediglich eine Frage des Zeitpunktes.
Die auf 20 Jahre begrenzte Förderung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) läuft für viele Anlagen ab Ende 2020 sukzessive aus. Allein im Zeitraum von 2021 bis 2025 wird es für etwa 16 GW Windleistung keine garantierte Vergütung mehr geben. Die Erzeuger befinden sich daher zunehmend in der Entscheidungsfindung zwischen Weiterbetrieb, Repowering oder Rückbau. PPAs können in den beiden erstgenannten Fällen eine interessante Variante zur frühzeitigen Absicherung der Wirtschaftlichkeit sein…
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