In allen Sektoren, auch im Wärmemarkt, sind größere Anstrengungen als bisher zur CO2- Minderung notwendig. Denn die Bundesregierung hat die Klimaziele noch einmal verschärft. Bis 2030 sollen nun 65 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen werden als 1990.
Das bedeutet: Wasserstoff bzw. Erdgas-Wasserstoff-Gemische müssen auch dort eingesetzt werden, wo er möglichst vielen Menschen nutzt: im Wärmemarkt. Aus technischer Sicht ist eine Beimischquote von bis zu 20 Prozent durchaus realisierbar.
Vor allem beim Heizen entfaltet Wasserstoff die größte Klimaschutz-Wirkung. Denn es sind 16 Millionen Verbraucher - das entspricht 50 Prozent aller Haushalte - an die Gasnetze angeschlossen, die als Heizungskunden direkt an der Energiewende mit Wasserstoff teilhaben könnten. Denn gerade der Wärmemarkt weist den Vorteil niedriger Wasserstoff-Systemintegrationskosten sowie eine geringe Zahl Wasserstoff-sensibler Verbraucher auf, so das Ergebnis einer neuen Studie, die Frontier Economics im Auftrag des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V (DVGW) durchgeführt hat. Durch perspektivisch sinkende Wasserstoffpreise könnten die CO2-Vermeidungskosten im Wärmemarkt schnell sinken. Hinzu kommt: Die für den Wärmesektor typischen starken saisonalen Nachfrageschwankungen erfordern einen hohen Speicherbedarf, der nur mit Molekülen, also Wasserstoff und weiteren klimaneutralen Gasen, zu bewerkstelligen ist.
#