Russland und die Europäische Union entwickeln derzeit aktiv Wasserstofftechnologien. In seinem Interview beschreibt Dr. Konstantin Romanov, Generaldirektor der Gazprom Hydrogen und Abteilungsleiter der PAO Gazprom, das mögliche Potenzial für eine Zusammenarbeit zwischen den Partnern und die Maßnahmen, die zur Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft erforderlich sind.
Im Oktober 2020 verabschiedete die russische Regierung eine Roadmap für die Wasserstoffentwicklung, eine weitere Maßnahme zur Sicherstellung einer kohlenstoffarmen Entwicklung.
Welche Rolle werden die Russische Föderation und Gazprom bei der globalen Emissionsreduzierung spielen?
Romanov: Entgegen dem weltweiten Trend steigender globaler CO2-Emissionen konnte Russland seine Treibhausgasemissionen bereits um fast 50 % gegenüber dem Basisjahr 1990 reduzieren. Die regionale Vergasung und die Umstellung des Verkehrs auf Erdgas haben einen wesentlichen Beitrag zur Emissionsreduzierung geleistet. Gleichzeitig ist die spezifische Kohlenstoffintensität des russischen Energiesektors bereits niedriger als in vielen anderen Vorreitern der Energiewende, wie in Deutschland, Japan, in den USA usw. Die Entwicklung von Wasserstofftechnologien auf der Basis von Erdgas wird die Emissionen weiter reduzieren. Gazprom arbeitet systematisch an der Reduzierung spezifischer Treibhausgasemissionen. Die Ziele für die Reduzierung dieser Emissionen über einen 10-Jahres-Horizont sind festgelegt. Derzeit werden die Szenarien für eine nachhaltige Entwicklung der PAO Gazprom bis 2050 entwickelt, wobei der kohlenstoffarme Trend der Weltwirtschaft berücksichtigt wird, der die Klimaziele bis 2050 festlegt.
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