Deutschland hat in den vergangenen Jahren eine beispiellose Neuausrichtung seines Gasimports erlebt. Der Wegfall russischer Pipeline-Lieferungen zwang uns, unsere Energieinfrastruktur grundlegend zu überdenken. In diesem Zusammenhang sind die neu errichteten LNG-Terminals – etwa in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Mukran – ein essenzieller Baustein für unsere Energie- und Versorgungssicherheit.
In der öffentlichen Debatte wird infrage gestellt, ob diese Terminals gebraucht werden. Doch wer Versorgungssicherheit ernst nimmt, weiß: Sie sind unverzichtbar – auch wenn sie nicht zu jeder Stunde voll ausgelastet sind.
Ein Blick auf andere Industrieländer zeigt, dass Kapazitätsreserven notwendig sind, um Resilienz zu gewährleisten. Japan, ein Land mit langer LNG-Erfahrung, verfügt über eine Importkapazität, die das Vierfache des nationalen Jahresverbrauchs beträgt. Dahinter steht eine bewährte Strategie: Die Kapazitäten müssen sich an Spitzenzeiten orientieren – etwa an kalten Wintertagen oder bei Dunkelflauten. In Zeiten geopolitischer Unsicherheiten oder extremer Wetterereignisse sind ausreichende Importkapazitäten unverzichtbar. […]
#