Das Strompreisbremsegesetz hatte die Versorger und Netzbetreiber bundesweit vor große Herausforderungen gestellt. Dazu gehörten unter anderem eine Fülle an Meldepflichten und die Einführung eines entsprechenden Portals für Schnittstellen und Prozesse.
Wie der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW das umgesetzt hat, soll dieser Artikel zeigen.
Das Strompreisbremsegesetz (StromPBG) Ende 2022 war eine Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der damit einhergehenden Energiekrise in Europa. Die Situation an den Märkten war dramatisch.
Die Gaslieferungen aus Russland nach Deutschland wurden komplett eingestellt und durch die Verknappung des Angebots stieg der Preis für Gas signifikant. Das führte dazu, dass die Stromgestehungskosten, also jene Kosten, die für die Energieumwandlung von Gas in Strom anfallen, bei den Kraftwerken in die Höhe schnellten. Da Gaskraftwerke nämlich die höchsten Kosten bei der Erzeugung von Strom aufweisen, bestimmen sie nach dem Merit-Order-Prinzip den Strompreis an der Börse in jenen Stunden, in welchen sie zur Stromproduktion herangezogen werden. Dies führte dazu, dass 2022 die deutschen und europäischen Börsenstrompreise sehr stark gestiegen sind. Gleichzeitig führen die stark gestiegenen Börsenstrompreise zu sogenannten Überschusserlösen bei anderen Stromerzeugungsanlagen wie zum Beispiel Wind- und Solaranlagen, die viel niedrigere Stromgestehungskosten verzeichnen. Während Endkunden also von den hohen Strompreisen überproportional belastet waren, verzeichneten Betreiber von Stromerzeugungsanlagen mit geringen Stromgestehungskosten überproportional hohe Gewinne.
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