In Deutschland brauchen wir vor allem eines: Mehr Digitalisierung. Also Smart Meter, einheitliche digitale Prozesse mit den Netzbetreibern und IT-Sicherheit. Erst dann kann Solarstrom mit all seinen Vorteilen von allen genutzt werden. Man gewinnt jedoch den Eindruck, dass der Fokus in Deutschland derzeit eher auf dem Bau neuer Gaskraftwerke liegt als auf der Digitalisierung des Energiesystems.
Niemand bestreitet heute mehr, dass Solarstrom die günstigste Energiequelle in Deutschland ist.
Im Mai lag ihr Anteil am Nettostromverbrauch bei 30 Prozent! Viele „Experten“ haben diese Entwicklung jahrelang für unrealistisch gehalten. Solarstrom ist außerdem populär in der Bevölkerung. Mit über drei Millionen Aufdachanlagen und zwei Millionen Heimspeichern ist das quasi der Breitensport unter den Energiearten. Solarstrom braucht auch keine Brennstoffe, deren Preise von den Launen der Weltpolitik abhängen, und klar, die Stromerzeugung aus einer Photovoltaikanlage ist CO2-neutral. Unschlagbare Vorteile eigentlich in politisch unsicheren Zeiten und angesichts voranschreitender Erderwärmung. Die politische Diskussion müsste sich also um die Frage drehen, wie die enormen Kostenvorteile des Solarstroms bei allen Haushalten und Unternehmen ankommen und was Netzbetreiber und Marktteilnehmer dafür brauchen. Tut sie aber nicht. Die Antwort auf diese Frage ist natürlich komplex. Aber erst wenn sie gestellt wird, kann man auch danach handeln.[...]
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