Wasserstoff erlangt eine immer größere Bedeutung, wenn es um die Frage geht, wie die Dekarbonisierung der Wirtschaft gelingen kann. Eine der wichtigsten Fragen in diesem Zusammenhang ist, ob und wie grüner Wasserstoff – also in Elektrolysen mit erneuerbarem Strom hergestellter Wasserstoff – in Europa in ausreichendem Maße bereitgestellt werden kann.
Ein Schlüssel hierbei liegt in der Nutzbarmachung von Überschussstrom aus erneuerbarer Stromerzeugung für die Elektrolysen.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft“ schrieb Jules Verne bereits 1870 in seinem Roman „Die geheimnisvolle Insel“. Im August 1987 titelte der Spiegel „Wasserstoff + Sonne – Energie der Zukunft“. Man könnte meinen, dass dem Wasserstoff eine Rolle als ewiger Hoffnungsträger auf den Leib geschrieben ist. Oder startet nun tatsächlich die Wasserstoff-Ära? Vieles deutet darauf hin! Indikatoren sind etwa die nun vorliegende Wasserstoffstrategie der EU oder die Nationale Wasserstoffstrategie Deutschlands. Zudem werden derzeit erstmals in größerem Umfang Fördermittel bereitgestellt, die in Projekte und Reallabors fließen. Zeitgleich steigt der gesellschaftliche Druck zur Dekarbonisierung der Wirtschaft in Europa und Investoren verlagern Finanzmittel in nachhaltige Geschäftsmodelle und Unternehmen.
Vom Rohstoff zum Energieträger
Bisher wird Wasserstoff vor allem als Rohstoff in der Industrie verwendet. Zukünftig wird er zusätzlich als Energieträger eingesetzt werden, um fossile Energieträger zu ersetzen. Es ist daher ein Anstieg des Bedarfs in Deutschland von 55 Terawattstunden in 2019 auf 97 Terawattstunden (beziehungsweise ca. 8,7 Millionen t) in 2030 zu erwarten.
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